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WCAG 2.1 - 2.5.4

Motion Actuation

Funktionalität, die durch Gerätemotion oder Benutzerbewegung gesteuert werden kann, kann auch durch Benutzeroberflächenkomponenten bedient werden, und das Reagieren auf die Bewegung kann deaktiviert werden, um versehentliche Betätigungen zu verhindern, es sei denn, wenn:

Inhalt

Was steht in den Guidelines zum Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation?Was Bedeutet das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation?Warum ist es so wichtig, das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation zu beachten?Was hat das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation mit dem BFSG zu tun?Lösungen für 2.5.4 - Motion Actuation anhand von CodebeispielenWie löse ich Verstöße gegen das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation?

Was steht in den Guidelines zum Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation?

Implementationshinweise
  • Supported Interface: Die Bewegung wird verwendet, um Funktionen über eine barrierefrei unterstützte Schnittstelle zu steuern;
  • Essential: Die Bewegung ist für die Funktion wesentlich, und dies würde die Aktivität ungültig machen.

Was Bedeutet das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation?

Das Erfolgskriterium 2.5.4 (Motion Actuation, Bewegungssteuerung) der WCAG verlangt, dass Funktionen auf einer Webseite, die durch Bewegung des Gerätes (wie Schütteln, Kippen oder Drehen) ausgelöst werden können, auch alternativ auf eine andere, barrierefreie Weise bedienbar sein müssen – beispielsweise durch einen Button. Zudem muss es Nutzenden möglich sein, die Bewegungssteuerung zu deaktivieren, außer sie ist für die Funktion oder Sicherheit unbedingt erforderlich.

Technische Anforderungen
  • Jede durch Bewegung auslösbare Funktion muss auch per Tastatur, Schaltfläche oder einer anderen herkömmlichen Eingabemethode verfügbar sein.
  • Die Möglichkeit, Bewegungssteuerungen zu deaktivieren, MUSS vorhanden sein (z.B. in den Einstellungen der Website oder App).
  • Ausnahmen: Funktionen, die aus Sicherheitsgründen oder wegen der Art der Funktion zwingend Bewegung benötigen (zum Beispiel Schrittzähler), sind davon ausgenommen.

Warum ist es so wichtig, das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation zu beachten?

Viele Menschen können Gerätebewegungen nicht präzise oder überhaupt nicht ausführen, etwa weil sie motorisch eingeschränkt sind oder technische Hilfsmittel nutzen. Wenn eine Funktion ausschließlich durch Schütteln, Drehen oder andere Bewegungen ausgelöst werden kann, sind diese Nutzer*innen ausgeschlossen. Eine alternative Steuerung sichert Teilhabe für alle.

Was hat das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation mit dem BFSG zu tun?

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) fordert ausdrücklich, dass digitale Angebote barrierefrei gestaltet sind. Bedienung auch ohne komplexe oder körperlich herausfordernde Gesten ist Voraussetzung für Barrierefreiheit. Wird Criterion 2.5.4 nicht eingehalten, können bestimmte Nutzer*innengruppen Ihr Angebot nicht verwenden, wodurch Sie nicht BFSG-konform sind.

Lösungen für 2.5.4 - Motion Actuation anhand von Codebeispielen

Falscher Code

<!-- Schlechtes Beispiel: Nur durch Schütteln löst sich eine Funktion aus --> <script> window.addEventListener('devicemotion', function(event) { if (event.acceleration.x > 15) { startGame(); } }); </script>

Korrekter Code

<!-- Gutes Beispiel: Schütteln ODER Klick auf einen barrierefreien Button lösen die Funktion aus. Zudem gibt es eine Option, die Bewegungssteuerung auszuschalten. --> <label><input type="checkbox" id="disableMotion"> Bewegungssteuerung deaktivieren</label> <button id="startGameBtn">Spiel starten</button> <script> const disableMotion = document.getElementById('disableMotion'); const startGameBtn = document.getElementById('startGameBtn'); // Alternative: per Button starten startGameBtn.addEventListener('click', startGame); function handleMotion(event) { if (disableMotion.checked) return; if (event.acceleration.x > 15) { startGame(); } } window.addEventListener('devicemotion', handleMotion); </script>

Im ersten Beispiel muss die Funktion durch Bewegung ausgelöst werden – das schließt viele Nutzer*innen aus. Im verbesserten Beispiel gibt es zusätzlich einen Button zum Auslösen und eine Option, die Bewegungssteuerung auszuschalten. So ist die Funktion auch für Menschen zugänglich, die (temporär oder dauerhaft) keine Bewegungen ausführen können.

Wie löse ich Verstöße gegen das Success Criterium 2.5.4 - Motion Actuation?

Zwei Ansichten eines Accessibility Audits mit Grafiken, die einen zeitlichen Verlauf zeigen und Codebeispielen

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