WCAG 2.1 - 3.2.1
On Focus
Wenn ein Benutzeroberflächenkomponente den Fokus erhält, initiiert sie keinen Kontextwechsel.
Inhalt
Was Bedeutet das Success Criterium 3.2.1 - On Focus?Warum ist es so wichtig, das Success Criterium 3.2.1 - On Focus zu beachten?Was hat das Success Criterium 3.2.1 - On Focus mit dem BFSG zu tun?Lösungen für 3.2.1 - On Focus anhand von CodebeispielenWie löse ich Verstöße gegen das Success Criterium 3.2.1 - On Focus?Was Bedeutet das Success Criterium 3.2.1 - On Focus?
Dieses Kriterium verlangt, dass beim Fokussieren eines Elements (z. B. durch Tabben mit der Tastatur auf einen Button oder Link) keine unerwarteten Änderungen auf der Seite ausgelöst werden dürfen. Das heißt: Wenn jemand mit der Tastatur oder Maus ein Element fokussiert, dürfen sich z. B. keine neuen Fenster öffnen, keine Inhalte automatisch verändern und keine Kontextwechsel (wie z. B. ein automatischer Sprung zu einer anderen Seite) stattfinden, nur weil das Element den Fokus erhält.
Technische Anforderungen
- Das Fokussieren darf keine unerwarteten Aktionen oder Kontextwechsel (wie Seitenwechsel, neue Fenster, Popup-Öffnen, automatisches Absenden von Formularen) auslösen.
- Erst eine gezielte Nutzeraktion (z. B. Klick, Enter-Taste) darf eine solche Änderung verursachen.
Für Entwickler: Häufige Fehler
- JavaScript, das beim "onfocus" oder "focus"-Event automatisch Inhalte nachlädt, Fenster öffnet oder andere unerwartete Aktionen auslöst.
Warum ist es so wichtig, das Success Criterium 3.2.1 - On Focus zu beachten?
Stellen Sie sich vor, Sie bedienen eine Website ausschließlich mit der Tastatur. Sie springen der Reihe nach durch die Bedienelemente – wenn dabei, ohne Ihr Zutun, plötzlich Inhalte wechseln oder Sie ungefragt umgeleitet werden, ist das extrem verwirrend und erschwert die Bedienung enorm. Auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen können so leicht die Orientierung verlieren. Ziel ist es, dass Nutzer jederzeit die Kontrolle behalten und nicht durch reine Fokussierung Aktionen ausgelöst werden.
Was hat das Success Criterium 3.2.1 - On Focus mit dem BFSG zu tun?
Das BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) nimmt die europäischen Vorgaben auf und verpflichtet alle betroffenen Seitenbetreiber zur Einhaltung der WCAG 2.1 auf Level AA. Wird Success Criterion 3.2.1 nicht erfüllt, ist die Seite nicht barrierefrei im Sinne des Gesetzes. Gerade für Menschen, die alternative Navigationstechniken wie Tastatursteuerung oder Screenreader nutzen, ist dieses Kriterium essentiell. Seiten, die gegen dieses Kriterium verstoßen, sind nach BFSG nicht konform und können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Lösungen für 3.2.1 - On Focus anhand von Codebeispielen
Falscher Code
<input type="text" onfocus="window.location='andere-seite.html'">
Korrekter Code
<input type="text" placeholder="Ihr Name">
Das schlechte Beispiel leitet sofort bei Fokus auf das Feld auf eine andere Seite weiter. Das gute Beispiel löst beim Fokussieren keine Aktion aus – erst wenn der Nutzer selbst weitere Aktionen ausführt, passiert etwas.
Falscher Code
<button onfocus="alert('Willkommen!')">Klick mich!</button>
Korrekter Code
<button onclick="alert('Willkommen!')">Klick mich!</button>
Im schlechten Beispiel erscheint beim bloßen Fokussieren ein ungewolltes Popup. Im guten Beispiel wird das Popup nur durch eine bewusste Aktion (Klick) gestartet.
Wie löse ich Verstöße gegen das Success Criterium 3.2.1 - On Focus?

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